SCHÖNE KÜNSTE

Exkursionen

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Ticket-Info: 030 - 782 12 02

Konzertreise Bad Lauchstädt und Halle

Händel-Festspiele, Opernhaus Halle, Festspielorchester Halle und Solisten:

Georg Friedrich Händels "Brockes Passion"

So., 12.06.2022


Den Vormittag verbringen wir in Lauchstädt. Das charmante kleine Kurbad verdankt sich dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August III., der Lauchstädt 1775 zu seiner Sommerresidenz erkor. Der Karriere Lauchstädts als Treffpunkt der galanten Welt stand seither nichts mehr im Wege ... Wir spazieren durch den frühsommerlichen Kurpark im englischen Stile - lassen uns “Douche- und Quellpavillon”, die Kolonnade und den Tanzsaal zeigen. Und wir besichtigen natürlich das Theater: 1802 nach Goethes Plänen erbaut, von seinem Geiste beseelt, besitzt es noch immer die originale Bühnenmaschinerie! Daß seit der Eröffnung des Theaters Christiane Vulpius gern gesehener Sommergast in Lauchstädt war, versteht sich.

Nach dem Mittagessen fahren wir das kurze Stück zurück nach Halle, wie einstmals die Hallenser Studenten, wenn die Vorstellung in Lauchstädt vorüber war. Für uns beginnt sie aber erst - genauer, wir erleben im Opernhaus Halle eine szenische Aufführung von Händels berühmter Passionsvertonung “Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus”, gen. “Brockes-Passion” nach dem Librettisten Barthold Heinrich Brockes, Ratsherr und Senator in Hamburg. Brockes’ Dichtung ist durchdrungen vom Geiste des Pietismus, die Sprache bildkräftig und lautmalerisch, mitunter drastisch. Das Libretto fand starken Widerhall bei den Zeitgenossen und wurde mehrfach vertont, darunter von Telemann und Fasch.

Händel reagiert musikalisch sehr zurückhaltend auf die überströmenden Gefühle der Verse. Er fokussiert seine Komposition auf den kontemplativen Kern des Passionsgeschehens. Ihm genügt ein intimer Streicherklang von feiner Eleganz, nur gelegentlich durch Oboen verstärkt. Effektvoll kontrastiert er die ausdrucksintensiven Arien mit kurzen handlungs- reichen Chorsätzen. Bei den ersten Aufführungen nach 1716 in Hamburg wohnte Händel schon in London. Wir erleben die Brockes-Passion auf ungewohnte Weise: Walter Sutcliffe, Intendant und Regisseur der Oper Halle, bringt sie als eine szenische Reflexion über das Wesen der Religion auf die Bühne. Die Premiere war für die Händel-Festspiele des vergangenen Jahres geplant - nun kann sie in der ursprünglichen Besetzung nachgeholt werden!


Karte 1. Kat.; Führungen: Kuranlagen Bad Lauchstädt u. historisches Goethe-Theater;

Einführung und musikal.-literar. Programm bei Hin- u. Rückfahrt

Reiseleitung: Dr. Susanne Oschmann

7.45 Uhr, Deutsche Oper Berlin (Rückkehr ca. 20:30 Uhr)

Preis: Euro 136,-

Anmeldung: 030 - 782 12 02 

Lauchstädt Pavillon
Goethe-Theater